Trans Buchonia - mit Gravelbike, Mountainbike, Tourenrad und Rennrad durch die Rhön Etappentour

Schule & Mountainbiken

Wer hat´s erfunden?

Mountainbiken während des Unterrichts? Gibt es schon lange! Und am längsten gibt es das genau dort, wo ihr jetzt gerade unterwegs seid - im Landkreis Bad Kissingen in Unterfranken, dem nördlichsten Regierungsbezirk Bayerns. In Bad Kissingen hatten vor rund 20 Jahren Schüler zum ersten Mal die Möglichkeit, während der Unterrichtszeit auf dem Mountainbike die Trails der Umgebung zu erkunden. Auch an der Fahrtechnik wurde gearbeitet. Das Beste daran: Die Schüler brauchten nicht einmal ein eigenes Mountainbike mitzubringen, denn das Bike wurde, wie auch die Helme, von der Schule gestellt. Auch eine kleine Fahrradwerkstatt war eingerichtet worden, in der die Bikes im Winter auf die neue Saison vorbereitet wurden. Das Beispiel machte im wahrsten Sinne des Wortes "Schule". Weitere Schulen nahmen die Idee auf, schafften über Sponsoren und in Kooperationen mit den örtlichen Radhändlern Mountainbikes und Helme an. In Zusammenarbeit mit Radsportvereinen wurde die Fahrtechnikausbildung verbessert. Allein über die Vereine konnte der wachsende Bedarf an ausgebildeten Radsporttrainern nicht gedeckt werden. Also wurde ein Ausbildungskonzept entwickelt, das die Besonderheiten des schulischen Umfeldes berücksichtigt. In den letzten Jahren wurden Hunderte von Sportlehrerinnen und Sportlehrern zu lizenzierten Trainerinnen und Trainern "Radsport C" ausgebildet.

Parallel dazu wurde ein Wettkampfformat ausgetüftelt und aufgebaut, das sich ganz besonders an den Teamgeist der Kinder richtet. Niemand fährt für sich - was zählt, ist die Mannschaft! Den Rennen in den Regierungsbezirken folgte die "Bayerische Meisterschaft" und dieser wiederum die "Deutsche Meisterschaft", denn inzwischen hatte sich die Idee, Mountainbiken als Wahlfach in den weiterführenden Schulen anzubieten, auch in vielen anderen Bundesländern durchgesetzt. Die ersten "Deutschen Meisterschaften der Schulmannschaften" fanden übrigens in dem so ziemlich kleinsten Dorf Unterfrankens, in Rappershausen, statt. Warum? Weil sich das dortige Schullandheim ganz auf das Radfahren und das Mountainbiken spezialisiert hatte. Über 100 Mountainbikes stehen dort im Fahrradkeller! Genug, um drei Schulklassen gleichzeitig auf Tour zu schicken. Und damit das Auf-Tour-Gehen auch richtig Spaß macht, wurden im Wald der Gemeinde mehrere Kilometer Singletrails angelegt. Ein Rasenplatz und ein Hartplatz stehen für das Fahrtechniktraining zur Verfügung. Mehrere ausgeschilderte Tagestouren in die Umgebung mit lohnenden Zielen wie ein Biobauernhof oder die Therme in Bad Königshofen nehmen den Betreuern die Tourenplanung ab. Aktuell baut das Schullandheim an einem eigenen Pumptrack.

Inzwischen werden die Deutschen Meisterschaften (leider) nicht mehr in Rappershausen veranstaltet, sondern in Berlin. Wettkampfkulisse waren u.a. der Flughafen "Tegel" oder das "Velodrom". 2023 werden die Mountainbiker aus den Schulen ihre Meisterschaften zum ersten Mal im Rahmen von "Jugend trainiert für Olympia" austragen. Lange genug, hat´s ja gedauert! Doch die Suche nach Olympiakadern ist nicht das vorrangige Ziel der "Schoolbiker", so wie das aus dem "Bikepool Bayern" hervorgegangene, nun deutschlandweite Projekt jetzt heißt. Als Träger des Projekts konnte die Aktion "FahrRad" gewonnen werden. In erster Linie kommt es immer noch darauf an, Schüler auf das Rad zu bringen. In Zeiten von Klimawandel und allgemeinem Bewegungsmangel bei Kindern ist Radfahren eine ebenso einfache wie naheliegende Möglichkeit, dem entgegenzuwirken. Wer sein Rad sicher beherrscht, kann sich auch sicher im Straßenverkehr bewegen, braucht also kein Elterntaxi, um bis auf den Schulhof gefahren zu werden. Wer mit dem Mountainbike umgehen kann, kann in seiner Freizeit in den Wäldern der Umgebung unterwegs sein. Zum Mountainbiken braucht man keine aufwändigen und teuren Sportplätze - ein Waldweg reicht. Und wenn der dann noch recht schmal ist, macht es doppelt Spaß. Und - um mal wieder zum Thema "Trans-Buchonia" zu kommen - die schönsten dieser ebenso schmalen wie legalen Waldwege haben wir natürlich in die Streckenführung der Trans-Buchonia "School" eingebaut.

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